Pfarrkirche

«Eine selbständige Pfarrei mit eigenem Pfarrer?»

Am 5. Juli 1936 wurde Josef Stöckli als Pfarrer der Pfarrei St. Nikolaus in Geuensee eingesetzt.

Pfarrei1936

Schon 1597, nach dem Bau der Nikolauskapelle, hätte Geuensee gerne einen eigenen  Priester gehabt, wenn es die finanziellen Mittel erlaubt hätten. Nun: 1936 war es so weit. Stiftspropst Robert Kopp von Sursee setzte Josef Stöckli als Pfarrer von Geuensee ein. Am Morgen wanderten die Geuenseer ein letztes Mal nach Sursee, um treu ihre Sonntagspflicht zu erfüllen, am Nachmittag dann wurde der Pfarrer eingesetzt. Später schreibt Pfarrer Stöckli:

Es ist «allerlei nüd do»

«Viele möchten gerne wissen, wie sich das entwickelt und abgespielt habe. Darüber wird der Pfarrer einmal ausführlicher berichten, wenn er besser Zeit und mehr Raum zur Verfügung hat. Für heute nur Weniges. Es ist dem Pfarrer gegangen wie einem jungen‹Hochsigpärli›, das eben ein neues Heim gründet. Es ist «allerlei nüd do». Trotzdem: Die Freude war gross, das ganze Dorf wollte dabei sein, so dass die Kirche, notdürftig eingerichtet mit alten Bänken von vier verschiedenen Orten, viel zu klein war, um die ganze Pfarrfamilie, alle Würdenträger, Vereine und Delegationen aufzunehmen.

«Deo Gratias»

schreibt ein Chronist am 5. Juli 1936:

«Geuensee hat einen Pfarrer. Eine neue Festung für das Reich Gottes ist gebaut und besetzt. Möge nun der reichste Segen Gottes das Wirken des eifrigen Hirten und das Beten des frommen Volkes befruchten!»

Ein Gemeinschaftswerk waren Kirchenbau und Pfarreigründung schon damals. Mit Sursee musste verhandelt werden, um die Kirchgemeinde abzulösen. Geld für die Kirche musste gesammelt, ein Pfarrer gesucht werden und vieles mehr. Arbeitskräfte hatte es genügend, viele Geuenseer arbeiteten freiwillig beim Kirchenbau mit. Am 18. Juli 1933 wurde der Kirchenbauverein gegründet und eine grosse Kirchenbaukommission gewählt. Auf dem Foto von 1936 sind zu erkennen: Oberste Reihe, von links nach rechts: Anton Holzmann, Präsident des Cäcilienvereins; Jost Marbach, Gemeindepräsident; Karl Arnold, Krumbach; Hans Amrein, Posthalter, Aktuar. Mittlere Reihe, von links nach rechts: Jakob Riedweg, Lehrer; Friedrich Amrein, Sager; Grossrat Xaver Furrer, Kirchmeier, Präsident der Kirchenbaukommission; Sr. Gn. Hochw. Stiftspropst Robert Kopp, Pfarrer von Sursee; Hochw. Herr Josef Stöckli, Pfarrer von Geuensee; Albert Albisser, Parquettier, Kassier; Xaver Burkart, Betreibungsbeamter; Laurenz Albisser, Lehrer und Gemeindeschreiber. Untere Reihe, von links nach rechts: Friedrich Schaller, Kapellenpfleger; Martin Albisser, Kirchenrat; Xaver Grüter sen.; Friedrich Frank, Handlung; Manfred Arnold, Verwalter; Ferdinand Amrein; Anton Schmidlin; Xaver Amrein, alte Post; Leonz Schmidlin, Krumbach.

Pfarrei Heute

Seit Dezember 2019 gehört die Pfarrei St. Nikolaus zusammen mit der Pfarrei St. Bartholomäus in Knutwil, der Pfarrei St. Marien in Nottwil, der Pfarrei St. Pankratius in Oberkirch und der Pfarrei St. Georg in Sursee zum Pastoralraum Region Sursee. Pastoralraumleiterin ab dem 1. Januar 2024 wird Livia Wey sein. Bezugsperson für die Pfarrei St. Nikolaus in Geuensee ist Pfarreiseelsorger Andreas Baumeister.

Ein paar Impressionen aus unserer Pfarrkirche: